Bartgeier mit Knochen Beute

Dienstagmorgen 05:30, letzter Wind-Check beim Kaffee. Die Entscheidung ist gefallen, Aufbruch Richtung Wallis.

Der Gemmipass, eingebettet in die malerische Kulisse der Schweizer Alpen, ist nicht nur für seine atemberaubende Landschaft bekannt, sondern auch für die vielfältige Tierwelt, die in dieser rauen Umgebung lebt. Am 30. Januar 2024 sorgte ein Bartgeier, eine imposante Greifvogelart, für Aufsehen, als er majestätisch über die schneebedeckten Gipfel kreiste.

Die rund 20 Fotografen, die sich mit mir am Gemmipass aufhielten, wurden Zeugen eines wahrhaft aussergewöhnlichen Moments. Der Bartgeier, mit seiner beeindruckenden Flügelspannweite (2.6 bis 2.9m) und dem charakteristischen weißen Gefieder um den Hals, flog elegant über den Pass, gewann rasch an Höhe und trug dabei einen grossen Knochen mit sich. Es handelte sich dabei wahrscheinlich um einen Beckenknochen einer Gämse. Wir Fotografen hatten das Glück, dieses seltene Ereignis festhalten zu können.

Bartgeier sind Aasfresser. Rund 80 Prozent ihres Futters besteht aus Knochen, die sie aufgrund ihrer hochkonzentrierten Magensäure verdauen können. Bis zu 30 Zentimeter grosse Knochen können die Geier fressen, grössere werden zerkleinert. Junge Bartgeier können noch keine Knochen verdauen und sind in den ersten Lebenswochen auf frisches Muskelfleisch angewiesen.

In einer Welt, in der Natur und Wildtiere zunehmend bedroht sind, erinnert mich der Anblick des majestätischen Bartgeiers am Gemmipass daran, wie wichtig es ist, diese kostbaren Lebensräume zu schützen und zu bewahren. Möge diese Begegnung mit dem Bartgeier und seiner ungewöhnlichen Fracht dazu beitragen, die Menschen für die Notwendigkeit des Naturschutzes zu sensibilisieren und die Schönheit unserer Umwelt zu schützen.

Wer sich genauer über diesen imposanten Vogel informieren möchte, findet diese auf der Website der Stiftung Pro Bartgeier.